Die Geschichte der Fußbälle

Die ersten Fußbälle bestanden aus verschiedenen Materialien und wurden von Netzen zusammengehalten. In China wurde schon vor unserer Zeitrechnung mit Lederbällen eine Art Fußball gespielt. Diese Bälle waren mit Federn und Tierhaaren gefüllt. Zwischen den Jahren 200 und 700 wurde dort ein luftgefüllter Ball erfunden.

Die früheren Fußbälle -wie z.B. der aus dem englischen Cup-Finale von 1903 - waren weder besonders rund noch besonders elastisch. Die  von einer Lederhaut umgebenen luftgefüllten Schweinsblasen hatten eher ovale Form. Bevor Bälle mit runden, wasserdichten Gummischläuchen hergestellt werden konnten, musste gegen Ende des 19. Jahrhunderts  erst ein Lösungsmittel für Kautschuk erfunden werden. Rund waren die Bälle dann allerdings immer noch nicht. An der Stelle, wo man ihn mangels eines geeigneten Luftventils verschnüren musste, blieb ein  kleiner “Hubbel”, der beim Kopfball-Kontakt oft zu bösen Verletzungen führte. So wurde der unverschnürte Ball in einer Anzeige aus den 20er Jahren als grosse Errungenschaft gepriesen. Doch auch diese  Lederbälle blieben im Spielbetrieb unberechenbar: Auch wen sie noch so gut eingefettet waren, wenn es regnete, dann sogen sie sich unweigerlich mit Wasser voll und wurden im Laufe des Spiels immer  schwerer.

In den 1930er Jahren wurde in Argentinien die Blase mit Ventil erfunden. Aber ein großer Nachteil blieb nach wie vor, dass sich das unbehandelte Leder bei Regen mit Wasser vollsog. Bis Ende der 1960er Jahren waren die Fußbälle aus vernähten Lederstreifen gefertigt und waren mit einer Schweinsblase gefüllt.
Bis zu der WM 1970 entschied immer der Gastgeber mit welchem Fußball gespielt wird. Man war bestrebt, möglichst mit dem eigenen, gewohnten Ball zu spielen. Dass Uruguay 1930 Weltmeister wurde, wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass sie in der 2.  Halbzeit mit ihrem Ball spielen durften.

Der Telestar Durlast kam 1970 in Mexiko als erster offizieller Fußball zum Einsatz. Dieser bestand aus zwölf Fünfecken und 20 Sechsecken. Aus geometrischer Sicht ist ein socher Ball ein Ikosaederstumpf, also ein vollkommen symmetrisches Ikosaeder.

Seit dieser WM 1970 stellt ADIDAS den jeweiligen WM-Ball. Ein von der FIFA eingeführtes Gütesiegel garantiert Mindestnormen  hinsichtlich der Qualität und Eigenschaft. Ein heutiger Ball wird nicht mehr aus Leder hergestellt. Er besteht aus Kunststoff. Denn er soll wasserdicht sein und sich nicht, wie bei  Leder unvermeidlich, mit Feuchtigkeit vollsaugen. Richtig rund soll er auch sein, deshalb wird er in Labors vermessen und im Windkanal werden die Flugeigenschaften getestet.

Anekdoten zu Fußbällen

Das Geheimnis des Fussballs ist ja der Ball ( Uwe Seeler )

Auf die Frage, wie es ihm gelänge, Eckstösse direkt zu verwandeln, gab Mario Basler die frappierend einfache Antwort: “Das  Ventil des Balles muss immer oben liegen und die Markierung des Herstellers rechts - und da haue ich drauf, fertig. “


Ich glaube der Ball hat ein anderes Abrollverhalten.”
Heribert Fassbender über das Zusammentreffen des runden Leders mit  dem ungewohnten amerikanischen Rasen bei der WM 1994.


Da war ein sinnliches Verhältnis zu meinem Objekt, das bei jedem Fusstritt anders reagierte, das stets anders behandelt  werden wollte. (Günter Netzer)